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Theaterkollektiv
Luz de Luna
Barrio
Atanasio Girardot Bogotá - Kolumbien
Jugendtheatergruppe,
die Straßentheater zu aktuellen gesellschaftlichen Themen macht.
Die Gruppe besteht aus einem festen Kern von 10 Leuten im Alter
von 16 bis 30 Jahren. Ihr künstlerischer Leiter ist der 39jährige
Theaterpädagoge Ruben Dario Herrera. Luz de Luna besteht seit 1987.
Luz
de Luna versteht Theaterarbeit nicht als Insel, in der Kunst für
Wenige gemacht wird, sondern als Beitrag , die komplexe Situation
in Kolumbien zu verstehen, darzustellen und zu verändern. Theater
reflektiert die eigenen Lebensumstände und versucht mit den Mitteln
der Kunst Lösungen zu suchen. Wichtig ist der Austausch mit der
Gemeinschaft und der Umwelt. Kunst wird so zum Sprachrohr für die,
die so oft keine Stimme haben.
Zweimal
in der Woche arbeitet Luz de Luna mit Jugendlichen aus dem Stadtteil.
Sie lernen das Stelzenlaufen, Ausdruck szenisches Gestalten. Später
sind sie Teil der Thaeteraufführungen von Luz de Luna, z.B. bei
den thematischen Umzügen und dem Karnevalszug.
Die
Jugendliche sind zwischen 11 und 18 Jahren
Die
Jugendlichen leben in einem marginalisierten Bezirk von Bogotá in
schwierigen Lebensumständen. Das Theater und die Gruppe sind eine
Alternative, dem Kreislauf aus Gewalt und Kriminalität zu entkommen.
Hier erleben sie, dass sie und das, was sie aus ihrem Leben machen,
für andere wichtig ist. Die "Schule des Theaters" ist
von Montag bis Freitag von 8:00 bis 13:00 Uhr für die Jugendlichen
der Umgebung geöffnet. Sie können kommen und mitmachen.
Sie selbst bestimmen selbst den zeitlichen Umfang ihres Engagement
. Die "Schule des Theaters" finden an mehreren Orten im
Bezirk statt und erreicht über 100 Jugendliche. Die Mitglieder
von Luz de Luna betreuen die verschiedenen Angebote pädagogisch
und künstlerisch. Voraussetzung für die Teilnahme an der
Der "Schule des Theaters" ist der regelmäßige
Schulbesuch, in der Regel am Nachmittag (In Kolumbien wird an öffentlichen
Schulen der Unterricht in zwei Schichten angeboten).
In
den letzten Jahren sind aus der "Schule des Theater" drei
neue, professionelle Theatergruppen hervorgegangen.
Es
ist jedoch nicht explizit das Ziel der "Schule des Theaters"
neue professionelle Gruppen auszubilden, sondern primär den
Jugendlichen in der sensiblen Phase der Pubertät Orientierung,
Halt und Solidarität zu geben. Die Jugendlichen aus den ärmeren
Gebiete der großen Städte sind die meist gefährdeteste
und verletzlichste Gruppe in Kolumbien. Oftmals sind sie "sozialen
Säuberungen" ausgesetzt, sie erleben häusliche und
strukturelle Gewalt. Verschiedene gewaltbereite Gruppen von Guerilla,
Paramilitärs bishin zu kriminellen Banden versuchen sie für
ihre Zwecke anzuwerben und auszubeuten.
Jugend
unter diesen Umständen ist eine Gradwanderung. Um physisch
und psychisch zu überleben zu können brauchen die Jugendlichen
und ihre meist alleinereziehenden Mütter eine starke und solidarische
Gemeinschaft. Ein Beitrag dazu ist im Verbund mit anderen Selbsthilfegruppen
und bürgerschaftlichen Engegment die "Schule des Theaters"
in Atansio Girardot im Südosten von Bogotá.
Straßenumzug
"Kolumbien" in Antwerpen / Belgien
1999
war das Theaterkollektiv Luz de Luna zu einem Workshop und Austausch
in einem Arbeiterviertel in Antwerpen eingeladen.
Die
Gruppe nimmt an verschiedenen Theatertreffen in Kolumbien und in
Lateinamerika (Venezuela, Peru, Costa Rica, Kuba) teil.
Auf
Einladung von Menschenrechtsorganisationen bietet sie Workshops
in Gemeinden verschiedenen Konfliktregionen des Landes an.
Workshops
in Kindergärten und Schulen in der Zone
Wichtiger
Bestandteil ihrer Arbeit sind die Workshops in Kindergärten mit den
Madres Comunitarias und in Schulen
Theaterstücke
"Ventitas
y Ventarones - Straßenverkäufer und ihre Welt"
Die Geschichte eines Straßenverkäufers,
der zusammen mit den Madres Comunitarias gegen die Luftverschmutzung
durch eine Ziegelfabrik kämpft.
"Donde está? -
Wo ist er?"
. Ein Stück über
den verschleppten und ermordeten Studenten Leonardo Gòmez
. Der
politische Mord und das Verschwindenlassen von Menschen ist in Kolumbien
an der Tagesordnung und verursacht neben dem physischen Leiden große
seelische Not bei den Angehörigen, vor allem bei den Müttern, die ihre
Kinder jahrelang in vergeblicher Hoffnung suchen. Oft zerbrechen daran
ganze Familien.
Die meisten dieser Verbrechen
werden nicht aufgeklärt.
"Aterra -
Landlos"
Ein aktuelles Werk über
die gewaltsame Vertreibung von heute drei Millionen Menschen von ihrem
Land. Dies trifft vor allem Kleinbauern, indigene Völker und afrokolumbianische
Dorfgemeinschaften (Cimarones).
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