http://www.no-racism.net/nobordertour/index_uk.html Statement zur Verhaftung von Mitgliedern der VolxTheater/Kunstkarawane Es ist erschütternd zu sehen, wie scheinbar willkürlich ein hochgerüsteter Polizeiapparat auf Demonstrationen, die in der Mehrheit gewaltfrei verlaufen, reagiert. Sieht man mitwelcher Brutalität bewaffnete Polizisten teilweise auf meist ungeschützte DemonstrantInnen einschlugen, glaubt man nicht mehr daran, dass diese in anbetracht der Situation ihre Beherrschung verloren, sondern einer gezielten Anordnung Folge leisteten. Die Bilder, wie sie in den letzten Tagen durch einen Großteil der Medien vermittelt wurden, lassen die Vermutung entstehen, dass systematisch darauf hin gearbeitet wird, eine in der überwiegenden Mehrheit friedvoll agierende Bewegung von GlobalisierungsgegnerInnen zu kriminalisieren und einzuschüchtern. Diejenigen, die für dieses gewalttätige Vorgehen der Polizei verantwortlich waren, gehören nun auch für die Folgen in die Verantwortung genommen und nicht nur diejenigen, die ihr Recht auf freie Meinungsäußerung in Demonstrationen sehr wohl differenziert zum Ausdruck bringen. Wenn zum Beispiel, selbst nach dem Ende des G8 Gipfels in Genua, alle Insassen eines Busses kollektiv verhaftet werden - zudem handelte es sich um die Mitglieder eine freien Theatergruppe, die mit rein performativen Mitteln gegen die Folgen der Globalisierung protestierten - deutet einiges darauf hin, dass man nun dringend “Sündenböcke” benötigt, um diesen die Eskalationen, die ja durch das überaus aggressive Auftreten der Polizei mit verursacht wurden, in die Schuhe zu schieben. Der bisherige brutale Umgang der italienischen Polizei mit Globaliserungsgegnerinnen lässt schlimmstes vermuten und ist Grund zu großer Besorgnis um den Gesundheitszustand der verhafteten Mitglieder der Gruppe VolxTheater/Kunstkarawane. Wir fordern Ihre sofortige Freilassung und eine nachdrückliche Intervention des Auswärtigen Amtes Wien bei den zuständigen italienischen Behörden. 1)Ute Meta Bauer, Professorin an der Akademie der bildenden Künste Wien und Co-Kuratorin der Documenta11 2)Yvonne P. Doderer, Freie Architektin und Stadtplanerin, Stuttgart